Curriculum
Lehrgang für
zertifizierte GebietsmanagerInnen
im Versicherungsvertrieb für die
österreichische Versicherungswirtschaft
(kurz „Gebietsmanagerlehrgang“)
1. Zielsetzung des Lehrgangs
2. Organisation des Lehrgangs
3. Dauer des Lehrgangs
4. Zulassung bzw. die Teilnahmevoraussetzungen
5. Inhalte der Lehrveranstaltungen:
a) allgemeine Grundzüge
b) Theorieschwerpunkte
c) Praxisteil
6. Prüfungsordnung des Lehrgangs
7. Zeugnis und Bezeichnung der TeilnehmerInnen
8. Laufende Qualitätssicherung
Anhang: Zu den Inhalten der Lehrveranstaltungen
1. Die Zielsetzung des Lehrgangs
Der Versicherungsvertrieb ist mit einem Anteil von 6 % am BIP und ca. 40.000 Verkäufern ein volkswirtschaftlich bedeutender Arbeitgeber. Dabei kommt dem angestellten Außendienst eine besondere Rolle zu.
Die unmittelbar verantwortliche Führungskraft im Gebiet trägt dabei eine besondere Verantwortung:
Kurzfristig muss sie sicherstellen, dass sich der Umsatz und die Verkaufszahlen positiv entwickeln. Gleichzeitig sorgt sie längerfristig dafür, ein schlagkräftiges Team aufzubauen und die Qualität des Geschäfts zu erhalten.
Die Anforderungen für diese Funktion sind in den letzten Jahren sowohl national als auch auf europäischer Ebene deutlich gestiegen. Um im Wettbewerb bestehen zu können, sind künftig neben fachlichem Know how, insbesondere fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten sowohl im Vertrieb, in der Führung als auch in den Bereichen Betriebswirtschaft und Recht erforderlich.
Der Lehrgang vermittelt insbesondere Nachwuchsführungskräfte die notwendigen Werkzeuge, Strategien und Haltungen für diese herausfordernde Tätigkeit auf hohem Niveau und ermöglicht eine professionelle Basis für eine weitere Karriere im Vertrieb.
Ziele und Nutzen
- für die TeilnehmerInnen:
o Professionelle Weiterentwicklung der individuellen Führungs- und Vertriebskompetenz
o Hoher Praxisbezug durch bewährte Werkzeuge („State of the Art“) und Entwicklung von Gebietskonzepten
o Erwerb eines anerkannten Diploms (zertifiziert durch die Versicherungs- und Finanzdienstleistungsakademie an der Johannes Kepler Universität Linz)
· für die österreichische Versicherungswirtschaft:
o Aufwertung des Images des Versicherungsvertriebs im Generellen und des Berufsbildes als Führungskraft mit guten Jobchancen im Speziellen
2. Organisation des Lehrgangs
Der Lehrgang „Zertifizierte GebietsmanagerInnen im Versicherungsvertrieb“ ist eine im Rahmen der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsakademie, einer Kooperation zwischen der Johannes Kepler Universität Linz und dem Institut für Versicherungswirtschaft an der Johannes Kepler Universität Linz, zertifizierte Ausbildung.
Die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die Zertifizierung ergeben sich aus dem diesbezüglichen Kooperationsvertrag vom 11.6.2007.
Trägerin des Lehrgangs „Zertifizierte GebietsmanagerInnem im Versicherungsvertrieb“ ist die Bildungsakademie der Österreichischen Versicherungswirtschaft (BÖV).
Die Willim & Rottensteiner OG, Wien, ist für die Organisation des Lehrgangs zuständig. Als Lehrgangsleitung im Sinne der Statuten der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsakademie an der Johannes Kepler Universität Linz fungiert die Geschäftsleitung der Willim & Rottensteiner OG, Wien, als Ansprechpartner für die wissenschaftliche Leitung der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsakademie an der Johannes Kepler Universität Linz und den Beirat des Lehrgangs.
Der Lehrgangsleitung steht ein Beirat zu Seite, der gemäß den Statuten der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsakademie an der Johannes Kepler Universität Linz aus zwei Mitgliedern besteht, die paritätisch von der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsakademie an der Johannes Kepler Universität Linz sowie der Bildungsakademie der Österreichischen Versicherungswirtschaft als Träger des Lehrgangs bestellt werden.
3. Dauer des Lehrgangs
Die Dauer des „Gebietsmanagerlehrgangs“ beträgt 3 Semester. Die einzelnen Pflichtveranstaltungen finden in Blockveranstaltungen statt.
Die Lerninhalte werden in 10 Modulen zu je 2 Semester-Wochen-Stunden mit insgesamt 260 Unterrichtseinheiten ( -UE- ) vermittelt.
Der „Gebietsmanagerlehrgang“ ist berufsbegleitend konzipiert.
4. Zulassung bzw. Teilnahmevoraussetzung
Der „Gebietsmanagerlehrgang“ steht allen MitarbeiterInnen der österreichischen Versicherungswirtschaft sowie Personen, die besonderes Interesse an der Vertriebsthematik im Versicherungswesen haben, offen. Im Besonderen ist der „Gebietsmanagerlehrgang“ für das mittlere und gehobene Vertriebsmanagement im angestellten Außendienst gedacht.
Teilnahmevoraussetzungen sind
· Matura bzw. Hochschulreife oder
· mehrjährige Berufserfahrung mit vergleichbarem Niveau.
Im Falle vergleichbarer Ausbildungen sowie über die Zulassung entscheidet die Lehrgangsleitung.
Pro Ausbildungszyklus sind mindestens 15 TeilnehmerInnen aus ökonomischer Sicht notwendig, nach didaktischen Grundsätzen ist die TeilnehmerInnenanzahl mit 25 Personen zu beschränken.
5. Inhalte der Lehrveranstaltungen
a) Allgemeine Grundzüge
Die geblockten Veranstaltungen geben einen Überblick über das Fachgebiet oder bieten eine Vertiefung in einzelnen Bereichen. Den TeilnehmerInnen wird dabei ausreichend die Möglichkeit für Fragestellungen an die/den Vortragende/n gegeben. Ein Erfahrungsaustausch und die Diskussion der TeilnehmerInnen sind erwünscht.
Als didaktische Methoden sind neben dem Vortrag auch Praxisbeispiele, Gruppenarbeiten mit anschließender Präsentation und Diskussion im Plenum sowie auch praktische Übungen vorgesehen.
Die Anwesenheit ist verpflichtend und muss im Ausmaß von mindestens 80 % der Lehreinheiten gegeben sein. Der entsprechende Nachweis ist der Lehrgangsleitung vor der Zulassung zur Abschlussprüfung vorzulegen.
Bei geringerer Anwesenheit ist ein Antreten zur Abschlussprüfung nur mit Zustimmung der Lehrgangsleitung möglich.
b) Theorieschwerpunkte
1. Führung:
Selbstmanagement, Recruiting, Personalentwicklung,
Performance-Management, Führung von Teams und Nachfolgeplanung
2. Vertriebsmanagement:
Organisation, Steuerung, Controlling, Coaching, Planung,
Marketing
3. Betriebswirtschaft und Recht:
Grundzüge des Rechts für GebietsmanagerInnen
c) Praxisteil
Mit diesem Teil soll der Transfer der Theorieschwerpunkte in der Praxis unterstützt werden.
6. Prüfungsordnung
Für die Abhaltung der Prüfungen gelten nachstehend festgelegte Regelungen. Für einen allfälligen nicht geregelten Bereich gelten die Bestimmungen des UG 2002 in Verbindung mit den einschlägigen Bestimmungen des Satzungsteils Studienrecht der Johannes Kepler Universität Linz.
a) Abschlussprüfung
Am Ende des Lehrganges ist eine schriftliche Abschlussprüfung über den gesamten Lehr-/Lernstoff abzulegen. Dabei wird besonderer Wert auf das ganzheitliche Verstehen und die Entwicklung adäquater Problemlösungen gelegt. Eine positive Beurteilung liegt vor, wenn zumindest 50 % der max. Gesamtpunkteanzahl erreicht werden (Differenzierung nach ausgezeichnet bestanden/bestanden/nicht bestanden). Die Prüfungsaufgaben werden durch die Lehrgangsleitung festgelegt. Bei negativem Ergebnis kann die Prüfung max. 2 x wiederholt werden (Prüfungstyp: Multiple-Choice-Verfahren).
Die 2. Wiederholungsprüfung ist kommissionell vor einer von der Lehrgangsleitung und der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsakademie an der Johannes Kepler Universität Linz zu bestellenden Prüfungskommission abzulegen.
b) Schriftliche Praxisarbeit
Im Laufe des 3. Semesters ist eine schriftliche Praxisarbeit zu verfassen, die die TeilnehmerInnen in Abstimmung mit der Lehrgangsleitung aus dem Bereich des Gebietsmanagements aufgrund aktueller praktischer Anforderungen wählt.
Bewertungskriterien:
· Orientierung am fachlichen State of the Art
· Methodenkompetenz
· Allgemeingültigkeit und Neuigkeitswert des Ergebnisses
· Praktischer Nutzen des Lösungskonzeptes für die Organisation
c) Gesamtbeurteilung
Für eine positive Gesamtbeurteilung ist neben der positiven Beurteilung der schriftlichen Abschlussarbeit sowie der schriftlichen Praxisarbeit eine Mindestanwesenheit von 80 % aller Lehrveranstaltungen erforderlich, sofern keine Ausnahme von Seiten der Lehrgangsleitung genehmigt wurde.
d) Prüfungstermine
Die Termine für die Teil- und Abschlussprüfung sind den Teilnehmer-Innen längstens 3 Wochen vorher bekannt zu geben.
Das ungerechtfertigte Nichtantreten zu einer rechtzeitig bekannt gegebenen Prüfung ist als Prüfungsantritt zu werten und bei der Anzahl der zulässigen Prüfungswiederholungen mitzuzählen.
e) Prüfungskommission
Für den Fall einer kommissionellen Wiederholungsprüfung ist eine Prüfungskommission zu bestellen.
Sie besteht aus mindestens drei Mitgliedern, von denen ein Mitglied von der wissenschaftlichen Leitung der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsakademie an der Johannes Kepler Universität Linz und zwei Mitgliedern vom wissenschaftlichen Beirat des Lehrgangs zu bestellen sind. Jener Prüfer bzw. jene Prüferin, dessen bzw. deren von ihm bzw. von ihr negativ beurteilte Prüfung zur Wiederholungsprüfung führt, ist, soweit er bzw. sie nicht bereits bestellt ist, als weiteres Mitglied der Prüfungskommission zu bestellen.
Die Aufgaben der Prüfungskommission sind
· die Durchführung und Abhaltung einer allfälligen mündlichen Wiederholungsprüfung,
· die Überprüfung der Beurteilung der schriftlichen Abschlussprüfung,
· Berufungsinstanz im Falle einer negativen Beurteilung der Praxisarbeit.
7. Zeugnis und Bezeichnung der Praxisarbeit
Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung darf die Teilnehmerin die Bezeichnung „Zertifizierte Gebietsmanagerin“, der Teilnehmer die Bezeichnung „Zertifizierter Gebietsmanager“ tragen. Die Zertifizierung erfolgt durch die Versicherungs- und Finanzdienstleistungsakademie der Johannes Kepler Universität Linz.
Die erfolgreiche Absolvierung des Lehrgangs wird durch ein Zeugnis der antragstellenden und durchführenden Institution – Bildungsakademie der Österreichischen Versicherungswirtschaft (BÖV) – dokumentiert.
Auf dem Zeugnis wird die Zertifizierung durch die wissenschaftliche Leitung der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsakademie der Johannes Kepler Universität Linz unter Verwendung der beiden Logos, Institut für Versicherungswirtschaft an der Johannes Kepler Universität Linz und Johannes Kepler Universität Linz, dokumentiert.
8. Die laufende Qualitätssicherung
Die laufende Evaluierung findet durch die TeilnehmerInnen und die Vortragenden statt. Das Ergebnis dieser Evaluierung wird vom Beirat an die Lehrgangsleitung übermittelt.
Anlage:
Ausbildungsplan
Wien, im Jänner 2013
Beschlossen und genehmigt in der Sitzung vom 4. Februar 2013:
Versicherungs- und Finanzdienstleistungsakademie
an der Johannes Kepler Universität Linz
Für die wissenschaftliche Leitung:
o. Univ.-Prof. Dr. Helmut Pernsteiner Dr. Roland Koppler
Für den Beirat:
Mag. Dr. Christian Oppl Priv.-Doz. Mag. Dr. Peter Heimerl
Antragstellende Institution:
BÖV
Bildungsakademie der Österreichischen
Versicherungswirtschaft